Warum vegan leben glücklich macht

Viele Menschen glauben nach wie vor, dass die vegane Ernährungs- und Lebensweise mit vielen Einschränkungen und Anstrengungen verbunden ist. In Wahrheit sind Veganer*innen mit ihrer Entscheidung jedoch überaus glücklich – und das hat gute Gründe.

Vegan für die Tiere

Vegan zu leben, bedeutet, sich für Lebewesen einzusetzen, die keine Stimme haben und sich selbst nicht verteidigen können. Unzählige Tiere sterben täglich für Fleisch und andere tierische Produkte.  All den liebevollen Rindern, Schweinen, Hühnern und den anderen Tieren in der Landwirtschaft unser Mitgefühl sowie unseren Respekt zu zeigen, ermöglicht uns, sie als unsere Mitgeschöpfe zu begreifen, die nicht für, sondern mit uns auf dieser Erde leben. Wenn wir sie nicht länger als Ware betrachten, geben wir uns selbst die Möglichkeit, sie als spannende Zeitgenossen zu gewinnen, die unser Leben bereichern. Die herzerwärmende Fürsorge von Hennen, die beeindruckende Intelligenz von Schafen, der aufopferungsvolle Beschützerinstinkt von Gänsen oder die fröhliche Geselligkeit von Rindern – das sind nur einige Eigenschaften der sogenannten „Nutz“tiere, die sie zu bemerkenswerten Lebewesen machen.

 

Vegan für die Erde

Doch die vegane Ernährungsweise schützt nicht nur Tiere, sondern auch das Klima. Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) trug die Aufzucht von sogenannten „Nutztieren“ im Jahr 2013 mit 14,5 Prozent zu den globalen Treibhausgasemissionen bei. Dabei stellt diese nur 37 Prozent des Proteins und 18 Prozent der Kalorienversorgung der Bevölkerung bereit. Zudem benötigt die Fleischproduktion deutlich mehr Wasser als die Produktion von Hülsenfrüchten: Während für 100 Gramm Protein beim Sojaanbau 38 Liter und beim Erbsenanbau sogar nur 6,6 Liter Wasser zum Einsatz kommen, beansprucht die Produktion von Schweinefleisch 43 Liter und von Rindfleisch ganze 290 Liter. Und das sind nur einige Beispiele von vielen.

 

 

Sich dieser Fakten und Zahlen bewusst zu werden, bewirkt in vielen Menschen oft zunächst das Gefühl der Ohnmacht, da sie sich nicht dazu in der Lage sehen, gegen diese Missstände ankämpfen zu können. Doch eben diese Ungerechtigkeit den Tieren und der Natur gegenüber ist Studien zufolge die größte Motivation für Menschen, vegan zu werden. Auch wenn Du nicht von einem auf den anderen Tag das gesamte System auf den Kopf stellen kannst, jede*r Einzelne kann mit jeder Mahlzeit viel bewirken und ein Zeichen für die Tiere und einen bewussteren Konsum setzen. Die einzige Reue, die vegan lebende Menschen haben, ist, sich nicht früher von tierischen Produkten verabschiedet zu haben – schließlich macht es glücklich, sich für andere einzusetzen.

 

Auf kulinarischer Entdeckungsreise

Dieser Einsatz ist äußerst lecker, denn wer noch glaubt, Veganer*innen könnten sich nur einseitig ernähren, hat weit gefehlt. Wer gerne kocht, wird in der pflanzlichen Küche ein neues Level an Kreativität erreichen, ob Du eher klassisch oder experimentell unterwegs bist: Veganen „Mozzarella“, pflanzliche „Schnitzel“ und „Rouladen“ sowie veganen „Käse“kuchen selbst machen? Kein Problem. Es bereitet großen Spaß, neue Zutaten zu entdecken und zu erforschen, wie sie Deine Kreationen beeinflussen. Dabei kannst Du das Geheimnis hinter mysteriösen Produkten wie Kala Namak, Tapiokastärke sowie Seitan lüften oder ganz einfach auf alte Bekannte wie zum Beispiel Maisstärke setzen. Sie macht den Tofu herrlich kross und bindet Deinen Patty-Teig. Neue Geschmäcker und spannende Texturen zu ergründen, hebt das kulinarische Erlebnis auf eine neue Stufe – ob Rohköstler*in oder Fast Food Fan.

Darüber hinaus gleicht fast jeder Gang in den Super- oder Biomarkt einer Schatzsuche, bei der Du neue vegane Leckereien entdecken kannst. Die Auswahl in den Supermarktregalen wird immer größer und es kommen auf der ganzen Welt ständig neue Produkte auf den Markt. Daher ist es auch auf Reisen jedes Mal eine Freude, die pflanzliche Vielfalt anderer Länder zu entdecken und auszuprobieren.

 

Teil von etwas Größerem sein

Bei all dem pflanzlichen Genuss wirst Du schnell merken, dass Essen verbindet – vor allem wenn es geprägt von Liebe zu den Tieren und der Natur ist. Teil einer Bewegung mit Herz zu sein und zu sehen, wie sie stetig wächst, bringt Dich mit gleichgesinnten Menschen zusammen, die sich für dieselbe Sache einsetzen wie Du – ob in Deinem Bekanntenkreis, auf Demos oder in Internet-Communitys. So kannst Du neue Freundschaften knüpfen oder mit Deinen alten Freund*innen eine neue gemeinsame Leidenschaft teilen.  Zwar sind Veganer*innen noch in der Minderheit, doch die Zahl steigt stetig an, was Dir zeigt, dass Du eine*r von vielen bist, die etwas verändern – das ist ein großartiges Gefühl. Zusammen könnt ihr kreativ werden, neue Aktionen planen, ein veganes Restaurant nach dem anderen ausprobieren oder euch ganz einfach darüber freuen, dass sich immer mehr Menschen für die pflanzliche Ernährung interessieren. Schließlich ist Begeisterung ansteckend und kann das Mitgefühl für die Tiere in der Landwirtschaft in vielen Menschen entfachen.

 

Tierschutz genießen

Wenn Du darüber nachdenkst, vegan zu werden oder gerade damit begonnen hast und noch ein paar Tipps benötigst, dann findest Du hier einige Ratschläge für den Anfang und kannst „Tierschutz genießen – Die Vorratskammer“ – unsere Übersicht der wichtigsten Produkte in der veganen Küche – hier kostenlos downloaden. Zahlreiche leckere Inspirationen findest Du auf unserer Rezeptseite und in unseren „Tierschutz genießen“-Büchern. Alle Infos zu unserem Koch- und Backbuch findest Du auf www.tierschutz-genießen.de. Wie Du tierische durch pflanzliche Produkte ersetzt, verraten wir Dir auf unserer Übersicht aller Ersatzprodukte.

Von Melanie Frommelius, Redakteurin beim Deutschen Tierschutzbund